Bisexual Visibility Day – den Tag der bisexuellen Sichtbarkeit zelebrieren
Am 23. September findet der Tag der bisexuellen Sichtbarkeit statt – besser auch als Tag der Bisexualität bekannt. Die Geschichte dieses Tages geht bereits auf das Jahr 1999 zurück. Genutzt wird der 23. September seit dem, um bisexuelle Geschichte, Kultur und Gemeinschaft zu zelebrieren.
Bisexuelle Gemeinschaft feiern
Ziel des Tages der Bisexualität ist es, bisexuelle Gemeinschaft zu feiern – inklusive Geschichte, Kultur und allem, was noch dazu gehört! Dadurch sollen bisexuelle Menschen nicht nur eine Gelegenheit bekommen, nach Herzenslust ihre Community zu zelebrieren, sondern auch im Rest der Gesellschaft sichtbarer gemacht werden. Auch in Zeiten von gleichgeschlechtlicher Ehe und kultureller Vielfalt sind bisexuelle Menschen immer noch Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt – und das selbst innerhalb der LSBTIQ-Gemeinschaft. Der Tag der Bisexualität soll dazu beitragen, dies zu beseitigen und Gleichberechtigung auf voller Länge unterstützen.
Bisexualität sichtbar machen – seit mehr als 20 Jahren
Den Tag der bisexuellen Sichtbarkeit haben Teilnehmende einer internationalen LSBTIQ-Konferenz in Südafrika ins Leben gerufen. Dies geschah schon im Jahr 1999 und seitdem wird der Tag nach und nach in immer mehr Ländern gefeiert. Auch Deutschland zelebriert den 23. September an vielen Orten mit zahlreichen Aktionen, Paraden und Events.
Vielerorts kommen bisexuelle Menschen und Verbündete zusammen, um Veranstaltungen und Kampagnen auf die Beine zu stellen. Viele davon sind vor allem darauf ausgerichtet, die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum zu erhöhen – offline und online. Demonstrationen und Paraden sind dabei ganz vorne auf dem Programm. Zusätzlich gibt es Informations- und Kennenlernveranstaltungen wie Diskussionen, Vorträge, Filmvorführungen und ähnliches.
Natürlich gehören meist auch Programmpunkte dazu, die dem Austausch innerhalb der Community dienen. Wer bereit ist, sich mehr zu informieren oder mit gleichgesinnten austauschen möchte, sollte sich zeitnah über das Programm in einer Stadt in der Nähe informieren. Vor allem größere Städte wie Hamburg, Köln und Berlin sind häufig gute Anlaufstellen für eine bunte Mischung.
Sichtbarkeit in der Gesellschaft – warum es immer noch ein Problem ist
Bisexuelle Menschen sind in der Gesellschaft immer noch weniger sichtbar, als manche andere sexuelle Orientierung. Das liegt teilweise allein schon daran, dass bisexuelle Menschen in einer Beziehung nicht als solche wahrgenommen werden. Wer in einer Beziehung ist, hat sich in der Regel für einen Menschen entschieden. Von außen kann die Beziehung dann schnell als homosexuell oder heterosexuell bewertet werden. Dass einer (oder sogar beide) der Partner geschlechterübergreifend lieben kann, ist dabei von außen weder zu erkennen noch für viele Menschen relevant.
Fälschlicherweise werden bisexuelle Menschen schnell in eine andere Schublade gesteckt. Menschen, die keine klare Geschlechterpräferenz haben, hören zudem besonders häufig, dass sich die “Unsicherheit” nur “um eine Phase” handele. Dabei gehen viele Menschen fälschlicherweise davon aus, dass sich der Mensch nur noch nicht ausprobiert hat und sich irgendwann auch noch für ein Geschlecht entscheidend wird.
Bisexuelle Menschen, die tatsächlich in einer langjährigen Beziehung enden, wird häufig vorgeworfen, sie hätten sich letztlich tatsächlich entschieden. Dass sich die Betroffenen jedoch für einen Menschen entschieden haben, bedeutet nicht, dass sie sich damit automatisch für das Geschlecht entschieden haben. Bisexuelle Menschen bleiben bisexuell – ob sie in einer Beziehung sind oder nicht. Für viele Menschen ist dies nicht zu erkennen oder zu verstehen, weshalb bisexuelle Menschen häufig vermehrt Vorwürfen und Vorurteilen ausgesetzt sind.
Bi-interessiert aber nicht bisexuell?
Dass bisexuelle Menschen es in der Gesellschaft häufig besonders schwer haben, ist ein schwieriges Thema. Es gibt viele verschiedene Gründe für die Behandlung von bisexuellen Menschen. Ein weiterer Faktor könnte sein, dass viele Menschen in Umfragen angeben, zumindest bi-interessiert zu sein, sich aber nicht als bisexuell beschreiben würden. Ob dies daran liegt, dass sie sich wirklich nicht sicher sind oder lediglich nicht in eine Schublade gesteckt werden wollen, kann niemand von außen beantworten.
Klar ist jedoch, dass scheinbar viele Menschen das Potenzial sehen, sich auch in ein zweites Geschlecht verlieben zu können. Die Zahl der bisexuellen Menschen in der Gesellschaft könnte daher größer sein, als viele Menschen annehmen.
Eine eigenständige Identität
Bisexualität ist eine eigenständige Identität. Bisexuelle Menschen sind 100 % bisexuell und keinesfalls 50 % homosexuell und 50 % heterosexuell. Eine solche Einstufung würde der Identität der bisexuellen Menschen nicht gerecht werden. Um an dies zu erinnern und die Bedürfnisse bisexueller Menschen in den Vordergrund zu stellen, wird der 23. September auch in Deutschland gefeiert.
Am 23. September Verbundenheit zeigen
Am 23. September haben nicht nur bisexuelle Menschen die Gelegenheit, auf die Straße zu gehen und für ihre Bedürfnisse einzustehen. Auch Verbundenheit anderer Menschen ist wichtig. Wer seine Verbundenheit zeigen und offen sein möchte, sollte sich auch als nicht-bisexueller Mensch am 23. September unter die Menschen mischen. Viele Veranstaltungen laden dazu ein, mehr zu erfahren und sich mit bisexuellen Menschen zu solidarisieren.