Ratgeber zu Geschlechtsidentitäten
Mit der Geschlechtsidentität wird definiert, welchem Geschlecht du gefühlsmäßig angehörst. Generell wird hier einfach zwischen der männlichen und der weiblichen Sexualität unterschieden. Oberflächlich gesehen definiert sich dein Geschlecht anhand der offensichtlichen äußeren Geschlechtsmerkmale. Allerdings kann es sein, dass du dich trotz klar definierter Geschlechtsteile einem anderen Geschlecht näher fühlst. Es gibt aber auch Menschen, die sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale besitzen. Auch dies kann ein Grund sein für dich, warum du dich auf die Suche nach deiner sexuellen Zugehörigkeit begibst. Es ist aber auch ein Indiz dafür, dass es nicht immer nur Mann oder Frau gibt, sondern verschiedene Ausprägungen.
Pansexualität
Eine Form der Sexualität ist die Pansexualität. Hier wird auch von der Omnisexualität gesprochen. Wenn du pansexuell bist, dann bist du nicht an ein bestimmtes Geschlecht gebunden. Du entscheidest dich nicht im Vorfeld dafür, nur Männer oder nur Frauen zu lieben. Die Pansexualität geht über die Bisexualität hinaus. Bei dieser kommen nur Männer und Frauen infrage. Bei der Pansexualität kommen alle Geschlechtsidentitäten in Betracht. Wenn du pansexuell bist, dann ist es dir folglich egal, ob es sich bei deinem Partner um einen Mann, eine Frau, einen Trans, einen Zwitter oder einen intersexuellen Menschen handelt. Pansexuelle haben keinen bestimmten Typen oder konkrete Vorstellungen und Vorlieben. Es geht hier vordergründig um die Person und den Menschen an sich, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung und Einordnung. Erschaffen wurde der Begriff der Pansexualität im Übrigen von Sigmund Freund Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein berühmter Vertreter unserer Zeit ist beispielsweise Miley Cyrus.
Transgender
Hierbei handelt es sich um einen Begriff, der sich immer häufiger wiederfindet. Dabei handelt es sich um Menschen, die das Gefühl haben, im falschen Körper geboren zu sein. Die äußeren Geschlechtsmerkmale passen gefühlstechnisch nicht mit der Wahrnehmung und den Empfindungen der Person zusammen. Jemand der äußerlich einem Mann entspricht fühlt sich in Wahrheit aber als Frau und umgekehrt. Im Zusammenhang mit dem Begriff „Trans“ treten verschiedene Ausprägungen auf. So gibt es zum einen den Transvestiten. Hierunter versteht man in erster Linie Menschen, die lediglich die Kleidung des gegensätzlichen Geschlechts tragen. Daneben gibt es noch die Crossdresser. Auch hierbei trägt die Person Kleidung des anderen Geschlechts. Die Motive können dabei vielfältig sein, aber auch mit dem Transgender zusammenhängen. Bei der Transsexualität oder Transidentität liegt das typische Phänomen vor, dass die Person sich in ihrem geborenen Körper nicht wohl fühlt. Sie möchte geschlechtlich die gegenteilige Sexualität ausleben. Um die sogenannte Transition durchzuführen, können sowohl gesellschaftliche, rechtliche als auch medizinische Handlungen vorgenommen werden.
Dies betrifft das Coming-Out genauso wie die Änderung des Namens und des Personenstandes oder die Operation der Geschlechtsteile sowie die Einnahme von Hormonpräparaten. Wichtig zu wissen ist, dass man als transidenter Mensch bereits auf die Welt kommt. Die Anlagen hierzu werden bereits im Mutterleib gelegt. Es handelt sich folglich nicht um Ausprägungen, die durch die Erziehung oder das Umfeld geprägt werden. Dementsprechend kann die Transidentität auch nicht „geheilt“ oder „therapiert“ werden. Auch kann eine transidente Person nicht automatisch als homosexuell bezeichnet werden. Das Trans-Sein ist unabhängig von der sexuellen Orientierung und bezieht sich allein auf das Identitätsgefühl. Wenn eine Person mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren wird, sich aber als Mann fühlt, dann wird von dem Transmann gesprochen. Andersherum verhält es sich bei der Transfrau, die mit männlichen Geschlechtsmerkmalen auf die Welt kommt, sich aber tatsächlich als Frau fühlt.
Androgynie
Bei der Androgynie kommen bei einer Person sowohl die männlichen als auch die weiblichen Merkmale zusammen. Dabei geht es meist um die äußere Erscheinung. Hier werden nicht die typischen geschlechtsspezifischen Merkmale herausgestellt. Dies liegt häufig daran, dass die Geschlechtsmerkmale eher schwach ausgeprägt sind und sich daher nicht auf den ersten Blick klar erkennen lassen. Daher gibt es Männer, die gleichzeitig sehr weiblich wirken können und Frauen, die ein maskulines Aussehen mitbringen. Das eigene Verhalten sowie die Wahl der Kleidung können diesen Eindruck noch verstärken. Androgynie hat in der Medizin noch einmal eine eigene Definition. Hier wird von androgyn gesprochen, wenn die weiblichen Sexualorgane bei einem männlich-chromosomalen Geschlecht vorhanden sind und weitere sekundäre Geschlechtsmerkmale vorliegen. Typisch androgyn sind beispielsweise Boy George, Michael Jackson, Prince oder Tilda Swinton.
Cisgender
Cisgender oder Zissexualität steht für Personen, die sich entsprechend ihrer nach der Geburt eingetragenen sexuellen Merkmale entwickeln. Dies bedeutet, das Kind mit den männlichen Geschlechtsorganen entwickelt sich auch zum Mann und lebt auch diese Sexualität aus. Das Gleiche gilt andersherum für Frauen. Cisgender ist entsprechend das Gegenteil von Transgender und die häufigste Sexualitätsform. Es fallen hierbei das körperliche Geschlecht und die Geschlechtsidentität zusammen.